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Umweltschutz in Städten: Gemeinsame Herausforderungen und innovative Lösungen

Die Abschlusskonferenz zum Forschungsprojekt „Städtischer Umweltschutz im internationalen Kontext“, koordiniert von Dr. Frederic Rudolph vom Wuppertaler Institut, fand am 5. März 2020 in Berlin statt. Ziel der Veranstaltung war es, ihre aktuellen Ergebnisse vorzustellen und "internationale Ansätze zum städtischen Umweltschutz zu diskutieren und über Auswirkungen und Handlungsspielräume für Deutschland nachzudenken". Dank des gemeinsamen Interesses an der Rolle der städtischen Ebene auf globalem Level beteiligte sich das Urban Footprints Project (UFP) mit der Absicht, das bestehende Netzwerk für das Projekt weiter auszubauen und auf mögliche zukünftige Kooperationen hinzuarbeiten, sowie die neuen Erkenntnissen aufzugreifen.

 NJ Berlin conference 2020 Venue

Der Veranstaltungsort, Heinrich-Böll-Stiftungs Böll Haus. Foto: Heinrich-Böll-Stiftung.

Eröffnet durch Dr. Harry Lehmann vom Bundesumweltamt folgte eine Keynote-Präsentation von Prof. Manfred Fischedick, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, der die Rolle der Städtebeteiligung bei der Erreichung der New Urban Agenda erörterte. Er betonte, dass Technologie, Governanz, Kultur und Wirtschaft, wenn sie gleichzeitig im Rahmen der Zukunftskompetenz angegangen werden, diese Bemühungen weitgehend unterstützen könnten. Die Keynote von Prof. Philipp Misselwitz unterstützte diese Ansicht und gab Beispiele für die Umsetzung der New Urban Agenda und der SDGs in Städten. Sein Standpunkt ist, dass Interventionen auf städtischer Ebene sich zwar realistischer anfühlen als auf nationaler Ebene, aber weiterhin einen Austausch wie diese Konferenz vonnöten ist, um zu lernen, wie wir mit mehr als nur guten Absichten mit Umweltpolitik und -gesetzgebung umgehen können.

Das Projekt konzentriert sich auf die Stadtentwicklung in sechs verschiedenen Ländern. China, Indien, Russland, Brasilien, Südafrika und Indonesien, die Veranstaltung wurde in 2 Sitzungen aufgeteilt. In der ersten Sitzung wurden die Herausforderungen zum Schutz der städtischen Umwelt sowie Beispiele für innovative Lösungen untersucht, die von den verschiedenen Mitwirkenden in den Bereichen Stadtplanung und Landnutzung sowie Mobilität und Luftverschmutzung eingesetzt werden. Die städtebaulichen und landnahen Herausforderungen wurden anhand von Beispielen aus den Städten Cabo Verde angegangen, die daran arbeiten, mit UN-Habitat einen strategischen Plan zu erstellen. Die Beobachtungen von ICLEI zur Unterstützung nachhaltiger Projekte in den Städten Seoul, Bologna und Nagpur wurden geteilt. Abschließend eine erbauliche Bemerkung über das wachsende Bewusstsein und die von Bürgern geführten Bewegungen, die eine bessere Regierungsführung erfordern, insbesondere im Hinblick auf die Luftqualität in der Stadt St. Petersburg. Mobilität und Luftverschmutzung waren weitere Themen, bei denen die internationalen Experten Erfahrungen zur nachhaltigen Entwicklung der städtischen Mobilität in Moskau, Hanoi und Belo Horizonte präsentierten.

NJ Berlin conference 2020 mobility session

Das Gremium internationaler Forschungsmitarbeiter für die Sitzung zu Mobilität und Luftqualität. Foto: María Rosa Muñoz B. (@blungandida)

Die zweite Sitzung befasste sich mit der Erörterung der Governanz des städtischen Umweltschutzes und konzentrierte sich darauf, was Städte tun können, um ihre nationalen Regierungen bei der Eindämmung des Klimawandels zu unterstützen und umgekehrt. Die Sitzung zur Beantwortung dieser Fragestellung begann mit Beiträgen von Michael Leischner aus Dortmund. Sein Team stellte eine Reihe von Vorschlägen zusammen. Einer der wichtigsten war, ob und dass die nationale Ebene sich der Errungenschaften der verschiedenen Städte bewusst sei und daraus gewonnene Erkenntnisse verbreitete. Aus Erfahrung mit der Durchführung einer Reihe von Projekten, ist eine Stadt mit einer motivierten Führung und einer mobilisierten Bevölkerung von nationaler Ebene nur sehr wenig abhängig. Dies muss jedoch nicht nur für Städte wie Dortmund gelten, sondern auch für wirtschaftlich weniger attraktive Sekundärstädte, die häufig abgehängt werden. Die Erfahrungen vor Ort in Kisumu, der kenianischen Hafenstadt, haben das ungenutzte Potenzial solcher Städte unterstrichen, die weit weniger politische und kommerzielle Interessen haben, um eine Herausforderung für gewagte nachhaltige Projekte darzustellen. Mehr Städte könnten die Vorteile von Investitionen, Unterstützung und Motivation nutzen, um Pläne mit dem verstärkten Erfahrungsaustausch zu verfolgen und sich nicht nur auf ihre Megastädte zu konzentrieren.

Die Veranstaltung endete mit den abschließenden Worten von Alice Schröder vom Umweltbundesamt, der Sponsorin des Projekts, die die Relevanz des Projekts für die deutsche Politik hervorhob und gespannt den Ergebnisse entgegen sieht, die bis Ende des Jahres veröffentlicht werden sollen.

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Weitere Informationen zum Forschungsprojekt „Städtischer Umweltschutz im internationalen Kontext: aktueller Stand und Ausblick“ am Wuppertaler Institut finden Sie hier und beim Umweltbundesamt (UBA) hier.

 

Bildquellen:

Heinrich-Böll-Stiftung. (2020). Das Stiftungshaus in der Schumannstraße. Retrieved From:  https://www.boell.de/de/das-stiftungshaus-der-schumannstrasse

María Rosa Muñoz B. [blungandida]. (2020, March 10). "Discussing about Mobility & Air Quality at the international conference “Environmental Protection in Cities: Common Challenges and Innovative Solutions”#WomenMobilize @Wupperinst @Umweltbundesamt”[Tweet].Retrieved from: https://twitter.com/blungandida/status/1237304625717526528